In ungefähr 6 Wochen geht’s endlich los: Jens und ich werden unseren Kram packen und für einen Monat nach Amsterdam ziehen. Der Sinn unseres Sabbaticals: Wir werden 4 Wochen lang Vollzeit an diesem Holland-Blog arbeiten. Das Ziel: Wir wollen jede Menge Reiseartikel für euch schreiben und ein ordentliches Marketing für unseren Blog etablieren, damit er noch bekannter wird.

Da wir in unseren Holland-Artikeln ja immer nur über das schreiben, was wir selbst erlebt und getestet haben, werden wir uns die Highligths von Amsterdam und Umgebung höchstpersönlich anschauen, werden Kneipen und Bars testen, uns durch Restaurants futtern, werden Märkte und Shops begutachten, Parks und Stadtstrände ausprobieren, abchecken, was man alles kostenlos in Amsterdam erleben kann, und Kontakte mit den Einheimischen knüpfen. All das wollen wir in schillernden Worten, glänzenden Fotos und inspirierenden Videos für euch festhalten. Unser Motto lautet nicht umsonst „Wir zeigen euch Holland“!

Warum ein Sabbatical?

Die Idee zu unserem gemeinsamen Sabbatical in Holland entstand einerseits aus purem Enthusiasmus für Holland², andererseits aus der Not heraus. Jeder von euch, der selbst einen Blog oder ein anderes Herzensprojekt neben seinem eigentlichen Beruf betreibt, kennt das Problem: Man kann entweder nur nach Feierabend, an den Wochenenden oder im Urlaub daran arbeiten, also immer nur häppchenweise. Ständig hat man das Gefühl, nicht wirklich voranzukommen und dem Projekt nicht genug Zeit zu widmen.

Wenn ich mal 4 Wochen am Stück Zeit hätte, …

Irgendwann letzten Herbst, nachdem wir endlich unser Template im Griff hatten, die ersten Artikel geschrieben und einige Videos hochgeladen waren, fragte ich Jens spaßeshalber, was er von einem Sabbatical halten würde … einfach mal 4 Wochen am Stück nur bloggen, am besten von Holland aus, zum Beispiel in unserer Lieblingsstadt. Wir sinnierten ein bisschen vor uns hin, überlegten schon, wo wir wohnen würden und wie unsere Tage als Fulltime-Blogger aussehen könnten. Und irgendwann dachten wir:

Warum immer nur davon träumen?!

Natürlich fallen einem auch ganz schnell jede Menge Gegenargumente ein. Zum Beispiel: Bekommen wir überhaupt den Sonderurlaub? Können wir es uns leisten, in der Zeit kein Geld zu verdienen? Wird es nicht viel zu teuer, einen Monat lang im Zentrum vom Amsterdam zu leben? Und, und, und. Aber wenn man es mal realistisch betrachtet, ist ein Sabbatical überhaupt kein Hexenwerk.

Man muss es einfach nur wollen … und dann natürlich noch machen.

Unbezahlter Sonderurlaub bis zu 30 Tagen immer möglich

Vermutlich wäre für sehr viele von euch ein Sabbatical relativ einfach zu realisieren. Selbst das Thema Sonderurlaub stellt gar nicht so ein großes Drama dar. Jens, der im „wahren Leben“ Beamter bei einer Stadtverwaltung ist, hat bei der Personalabteilung gefragt und in Erfahrung gebracht, dass man als Arbeitnehmer problemlos bis zu 30 Tage unbezahlten Sonderurlaub nehmen kann. Das bestätigte meine Kollegin aus der HR-Abteilung meines damaligen Arbeitgebers. Da man während dieser Auszeit einfach nur unbezahlt beurlaubt ist, laufen Geschichten wie Kranken- und Rentenversicherung ganz normal weiter. Natürlich müsst ihr euch mit Chef und Kollegen absprechen, ob die Team- und Aufgabenplanung erlauben, dass ihr einen Monat lang weg seid. Jens‘ Arbeitgeber hat auf jeden Fall recht problemlos zugestimmt und auch die Firma, in der ich noch bis vor Kurzem angestellt war, hat Ja zu meinem Sabbatical-Plan gesagt. Mittlerweile arbeite ich allerdings ohnehin komplett freiberuflich und brauche niemanden mehr zu fragen 😉

Wieviel Vorlauf braucht ein Sabbatical?

In unserem Fall war es so:

  • erste Idee: ca. 11 Monate vorher
  • das erste Mal zaghaft beim Arbeitgeber nach Sonderurlaub und grundsätzlicher Möglichkeit eines Sabbaticals fragen: ca. 10,5 Monate vorher
  • Unterkunft organisieren: ca. 10 Monate vorher

Geht vermutlich auch alles noch viel spontaner, aber zumindest ich bin von der Sorte, die gerne länger im Voraus plant 🙂

Vorbereitung fürs Sabbatical: Das haben wir schon geklärt, geplant und gebucht

Die folgenden Punkte haben wir jetzt, da es nur noch 6 Wochen sind, auf der ToDo-Liste für unser Sabbatical abgehakt:

  • Sonderurlaub beantragen bzw. in meinem Fall Kunden Bescheid geben, dass ich im August nicht für sie arbeiten kann
  • Wohnung finden: Wenn man wie wir den Anspruch hat, wirklich im Zentrum seiner Sabbatical-Heimat zu wohnen, kann es erstens echt teuer und zweitens recht schwierig werden, etwas Passendes zu finden. Meine Versuche, über airbnb etwas in Amsterdam zu finden, blieben deshalb erfolglos, weil mir die Unterkünfte einfach viel zu teuer waren (ab 1.200 Euro für 4 Wochen). Zusätzlich hatte ich nach Housesitting-Möglichkeiten gesucht, wo allerdings nichts für unseren geplanten Zeitraum angeboten wurde. Letztendlich kommen wir wirklich günstig bei Hapimag in Amsterdam unter. Nur kurz: Hapimag ist eine Schweizer AG, bei der man Aktionär sein muss (in dem Fall meine Eltern), um in den Resorts (hauptsächlich in Europa) für Wohnpunkte plus Nebenkosten wohnen zu können. Wir zahlen für ein 1-Zimmer-Appartment im Zentrum dann nur die Nebenkosten (ca. 740 Euro für 4 Wochen). Fotos und ein Video von unserer Wohnung bei Hapimag werden wir natürlich noch posten, damit ihr einen Eindruck bekommt 😉

Unser Grachtenhaus in Amsterdam von außen

Hapimag Amsterdam Wohnung

Unser 1-Zimmer-Appartment in Amsterdam. Hier werden wir 4 Wochen wohnen und bloggen 🙂

  • Anreise organisieren: Wir werden ganz einfach mit unserem Auto nach Amsterdam fahren, unser Zeug am Appartment abladen und unseren guten alten Toyota dann irgendwo am Nordufer von Amsterdam kostenlos parken. Von unserer Wohnung aus ist das Nordufer recht einfach zu erreichen, so dass wir für weitere Touren immer unser Auto zur Verfügung haben. Leider kann man auf den P+R-Parkplätzen rund um Amsterdam nicht länger als 96 Stunden am Stück parken und die normalen Amsterdamer Parkgaragen sind definitiv zu teuer.
  • Krankenversicherung fürs Ausland: Jens und ich waren vorher schon auslandskrankenversichert, so dass wir uns hier um nichts zu kümmern brauchten. Ein ToDo weniger 😉
  • Sparen: Da wir in der Zeit unseres Sabbaticals nichts durch unsere „normalen“ Jobs verdienen werden, haben wir seit unserer Entscheidung, das Sabbatical zu machen, regelmäßig Geld zur Seite gelegt für die Unterkunft in Amsterdam, für die Fahrrad-Miete, für Lebensmittel und natürlich für Extras wie Eintrittsgelder vor Ort etc. Die Sparerei betreiben wir natürlich bis zur Abreise weiter.
  • Zwischenmieter bzw. Wohnungsbetreuer finden: Sich über airbnb einen Zwischenmieter für die Zeit des Sabbaticals zu suchen, macht natürlich doppelt Sinn. Erstens hat man jemanden, der Blumen gießt, den Briefkasten leert und interessierte Einbrecher vertreibt, zweitens nimmt man Geld ein, das die Kosten für das Sabbatical ein bisschen drosselt. Wir haben zum Glück jemanden gefunden, der genau für unseren Sabbatical-Zeitraum unsere Wohnung hütet.
  • Landessprache lernen: Ist sicherlich kein Muss, da die Niederländer bekanntlich richtig gut Englisch sprechen. Trotzdem haben Jens und ich seit nun 7 Monaten Niederländisch-Unterricht und freuen uns schon drauf, unsere neu erworbenen Sprachkenntnisse an den Einheimischen zu testen 😀

Das steht vor dem Beginn unseres Sabbaticals noch an

Die folgenden Punkte stehen bei uns für die nächsten Wochen bis zum Sabbatical-Start noch an:

  • Mobilität in Amsterdam buchen: Ein Tagesticket für die Tram in Amsterdam kostet 7,50 Euro, das 2-Tagesticket gibt’s für 12,50 Euro. Maximal für 7 Tage kann man in Amsterdam ein GVB-Ticket für Straßenbahn, Bus und Metro kaufen und ist mit 34 Euro pro Person dabei. Das ist zwar verglichen mit Köln ziemlich günstig, trotzdem haben wir uns dazu entschieden, uns für die 4 Wochen in Amsterdam Fahrräder zu mieten. Welcher Verleih es am Ende wird und was wir für die Fahrräder bezahlen müssen, erfahrt ihr in einem der nächsten Artikel über unser Sabbatical.Update: Wir haben mit Frédérics Rent a Bike einen großartigen Fahrrad-Verleih in Amsterdam gefunden, der auf Google sehr gut bewertet ist und der uns Fahrräder für 4 Wochen für jeweils 110 Euro vermietet (inkl. Schlösser, Diebstahlversicherung, Satteltaschen, Handbremsen und Gangschaltung!). Das ist das absolut günstigste Angebot, das wir für Mietfahrräder in Amsterdam gefunden haben. Natürlich wird es noch einen ausführlichen Artikel über Frédérics Bike Rental und unsere gemieteten Fahrräder geben.
  • Packliste für 4 Wochen: Bei einem Monat lohnt es sich, mehr als die übliche Reise-Ausstattung mitzunehmen. Die Packliste werden wir vermutlich in der letzten Woche vor unserer Abreise schreiben und dann noch bis kurz vor der Abfahrt füllen.
  • Arbeitsplan, Artikelplanung, Terminplanung: Das Ganze wird ja kein Urlaub, sondern wir haben uns bestimmte Ziele gesteckt. Damit wir nicht die erste Woche irgendwie verplempern, sondern von Anfang an an unserem Pensum arbeiten können, wollen wir noch einen Plan aufstellen – zumindest schon mal für die erste Woche.

So könnt ihr unserem Sabbatical folgen

In der Zeit bis zum Sabbatical-Start und natürlich während unserer Zeit in Amsterdam werden wir hier im Blog immer wieder über unser Reiseblogger-Abenteuer berichten. Alle Artikel dazu findet ihr unter Sabbatical in Holland.

Wer von euch hat schon Sabbatical-Erfahrung dder plant eine Auszeit im Ausland?

Wir freuen uns auf Sabbatical-Tipps von euch, beantworten aber natürlich auch Fragen, so gut wir können. Lasst uns einfach einen Kommentar da.